Geologie Stuttgart 21 S21

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Rückblick Geologie 21 des Jahres 2015

2016 - Viel Lärm um wieder sehr wenig

Erschienen am 30.01.2016

2015 war sehr nahe an dem Rekordjahr 2015 dran. Der Hitzerekord in Deutschlandwurde mit 40,3 Grad  geknackt.  Ein deutlicher Hinweis für die Menschheit ihr wachstumorientiertes Wirtschaften und ihre gernzenlose Mobilität zu hinterfragen, den eine weitere Klimaerwärmung in dieser Geschwindigkeit wird für die die Menschen zu einem riesigen Problem.

[Artikel  in der TageschauOnline]

Und mit diesen Aussichten führt die Innstadt Stuttgart weiter souverän die Feinstaub- und Stickoxid-Tabelle von Deutschland an. Immer mehr Autos, Konsumtempel und Großbaustellen - und immer weniger  Ruhe, atembare Luft und Bäume für die Menschen die dort leben und arbeiten. Und gerade in dieser Stadt  und in dieser Situation soll der alte Stuttgarter Hauptbahnhof, der aktuell bis  50 Züge/Stunde abfertigen könnte, immer noch durch einen neuen ressourcenvernichtenden "Zukunftsbahnhof" mit nur und ewig max. 32 Zügen/Stunde ersetzt werden. Und das für bisher mindestens 6,5 Milliarden Euro. Ein aktuelles Gutachten von Vieregg und Rössler nähert sich schon 10 Milliarden Euro [Artikel auf SWR-Online].

Den Platz für diesen Wunsch - "Superbahnhof" der Politik und Wirtschaft hat sich diese dann auch sehr eindrucksvoll von aufmüpfingen undemokratischen Querulanten befreit. Die Art dieses Polizeieinsatzes und seine vermeintlichen Hintermänner in der damaligen Regierung und Stadtverwaltung sagen mehr über Stuttgart 21 und seine Macher aus, als unzählige wohlfeile Reden und computergenrierte Werbeblättchen. Das unüblich brutale und unkoordinierte, wohl von "Oben" angeregte rücksichtlose Vorgehen der Polizei am 30.9 gegen eine friedliche und spontane Bürgerversammlung im Stuttgarter Schloßgarten wurde vor Gericht endlich als rechtswidrig eingestuft!

Und das alles in angeblicher Sorge um die "Attraktivität und Leistungsfähigkeit" des Stuttgarter Bahnknotens - und natürlich um und den Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Das aktuelle Pannenchaos bei den S-Bahnen im Stuttgarter Verkehrsverbund [http://s-bahn-chaos.de] zeigt wie wenig der Scheinenverkehr und die Bedürfnisee der Pendler in Wirklichkeit beachtet werden - und das alle Energie und Geld einer völlig hinrissigen Planung und visonären Architekturmodellen gewidmet wird.  Alle echten Daten zum neuen "Superbahnhof " (geringere Leistung von 32 Zügen vertraglich festgelegt, Taktfahrplan unmöglich, störungsanfällig, S-Bahnsystem weiter schwächend)  und die gleichzeitige Verwirklichung von 3 riesigen Einkaufmalls in Stuttgart oder der Ausbau vieler Autobahnen lassen das wirkliche Konzept erahnen: die Auto-Mobilität wird von den Befürwortern von S 21 flächendeckend gefordert und gefördert während in Stuttgart unendlich zäh -und mit immensem Energieverbrauch ein völlig unnötiges Nadelöhr als reines Immmobilien und Bauprojekt gebaut wird, das verkehrstechnisch eigentlich völlig egal ist. Schauen Sie doch mal in die lokale Online-Presse wer aufschreit wenn irgendeine Einschränkung des Autoverkerhs gefordert wird

 

Aber wie ist eigentlich der aktuelle Stand und was ist 2016 zu erwarten?

(Eins vorab. Stellen Sie sich diese ganze Szenario um Stuttgart 21 bei dem Neubau ihres Eigenheims (oder heimischen Rathauses) vor, das sich ursprünglich aus Grundstücksverkäufen selber tragen sollte und zeitnah und sicher fertigestellt werden sollte um Ihre Existenz und weitere Lebensplanungen nicht zu gefährden.)

Nach nun 15 Jahren Planung und 5 Jahren Baubeginn wurden bis heute, aufgrund deutlicherplanerischer und geologischer Schwierigkeiten, für den eigentlichen Bahnhofsneubau tatsächlich weiter nur bauvorbereitende Maßnahmen durchgeführt.  Denn die willfährigen Pläne und Genehmigungen werden weiter mit den äusserst komplexen naturräumlichen und bautechnischen Problemen konfrontiert, die bei der raschen und reibungslosen Genehmigung 2005 von allen Fachleuten und Behörden als grundsätzlich gelöst und machbar bewertet wurden. Man darf aber nicht verschweigen, dass nach 6 Monaten Bauzeit mühe- und liebevoll eine Achtels-Probekelchstütze im Baufeld erstellt wurde [Artikel in der Südwestpresse], welche der ahnungslosen Bevölkerung in selbiger Zeitung als Meilenstein des Projekt vorgegauket wird. Zwar nicht blütenweiß - dafür aber schon mit ersten Rissen [LINK] - halt ein teurer Prototyp einer selbstverliebten Architektur für einfach zu beeindruckende Politiker. Nur bei den Tunneln ist es einfacher uznd läuft es deutlich besser, da die bewährte Vortriebstechnik für wahnwitzige 60m km Tunnelstrecke prinzipiell leicht zu installieren ist.

Stuttgart 21 besteht aber  nicht nur aus dem "Superbahnhof", sonder aus vielen Teilabschnitten (Planfestellungsabschnitten oder kurz: PFA ´s) über das ganze Stadtgebiet, was viele Menschen immer noch nicht wissen, für die es es "nur" um einen neuen und modernen Bahnhof geht. Den selbstverleibten und völlig entrückten "Öko-Architekten" Ingenhoven geht es indessen nur um die modellgerechte Herstellung und der künstlerische Wert seiner rücksichtlosen "Öko-Architektur" [Artikel  in den Stuttgarter Nachrichten]vom Oktober 2015. Zudem hat er der Meister von den überforderten und naiven altforderen Stadtherren scheinbar einen Blankoscheck für die Stuttgarter Stadtplanung bekommen [ die scheinbar vor lauter Bahnhof bisher vergessen wurde]. Witzig ist hierbei auch, das er die vielbefahrene Straße vor dem Hauptbahnhof, bei der wegen 1 Stunde Montagsdemo wöchentlich die Welt der Autofahrer komplett unterging, dauerhaft gesperrt werden soll. [dieser und ander Artikel in den Stuttgarter Zeitungen].


Filderbahnhof:

Am Abschnitt "Filderbahnhof" (PFA 1.3) wurde nach jahrelanger Ablehnung der Planungsunterlagen und Abruch der „Erörterung“ 2014 fleißig rumgeflickschustert und der Abschnitt weiter unterteilt. Hier wird die Fertigstellung schon ganz offen auf mindestens 2023 beziffert - über Kostensteigerungen wird gar nicht geredet.

Diese angebliche Verbesserung des völlig fehlgeplanten zweigleisigen Filderbahnhofes (PFA 1.3) soll mindestens 220 Millonen € teuer sein. Die Gesamtkosten wären demnach ca. 1 Milliarde € für diese Flughafenhaltestelle. Der Bahn-Aufsichtsrat hat 2013 den Weiterbau von Stuttgart 21 wegen angeblichen 70 Millionen € Kostenvorteil abgesegnet. Damals waren neben anderen Kostensteigerungen, auch das Scheitern und die Mehrkosten der neuen Flughafenbahnhofveriante schon klar absehbar. Aus politischen Gründen wurde aber an der alten, kostenneutralen heute allgemein als völlig untauglich erkannte Variante festgehalten. Mittlerweile werden schon Kosten von zusätzlichen 3 Millarden € genannt. Vielpricht hier viel für strafbares Handeln bei den feinen Herren, die der Wirtschaftlichkeit der Unternehmens verpflichtet sind -und einem gewissen Druck aus dem Kanzleramt [Bericht auf SWR-Online].


Abstellbahnhof:

Ein andere Abschnitt, der Abstellbahnhof Untertürkheim (PFA 1.6b) - ), der nach jahrelangem Rumliegen bei der Genehmigungsbehörde seit Ende 2014 neu beantragt wird bzw. schon zur Genhmigung beim Eisenbahnbundesamt liegt, bleibt misteriös. Nach dem alten Prinzip der Transparenz und freundschaftlicher Kungelei von Bahn AG, Eisenbahnbundesamt und Regierungspräsidum dringt diesbezüglich natürlich Nichts nach aussen - und die betroffene Öffentlichkeit wird selbstverständlich nicht beteiligt. Immerhin eine Artikel gab es zu dem Thema:

Übrigens! Würde man den neuen Abstellbahnhof für den alten, denkmalgeschützten, leistungsfähigen  und stadtpägenden Hauptbahnhof nutzen (das Gelände liegt seit Jahren brach!!) wäre die gleich Stadtentwicklung möglich.


Die Tunnel:

Bei den Tunneln gehts zumindest vorwärts. Nicht zuletzt weil Tunnel  einen sichern technischer Standard darstellen.  Denn das beste Argument für Stuttgart 21 bleibt: Wenn man angefangen hat kann man nicht mehr aufhören.  Das ist genau wie bei einer Operation eines bekannten Scharlatans am falschen Knie). Wobei die Tunnelstummel inn der Innenstadt auch schnell verfüllt wären bzw. einer sinnvollen Pilzzucht überlassen werden könnten.  Beim Fildertunnel, der noch lange nicht im quellfähigen Gestein über der dichtbesiedelten Innenstadt ist, sind auch andere Nutzungen denkbar. Aber 60 km Tunnel entsprechen ungefähr dem Gotthardtunnel - einem wirklichen Jahrhunderprojekt.

Die Bahnsteige sind abgebaut - doch auch hier passiert nichts.  Ausser das Menschen mit eingeschränkter Gesundheit deutlich länger und weiter zu Ihrem Zug mühen müssen - und alle Stuttgarter über Jahre mehrer Hundert m Umweg zur S-Bahn haben - und zu dem eine Aufzug für gerade eben diese eingeschränkten Menschen. Solche Mühen würde Autofahrern in Stuttgart niemals zugemutet - der Aufschrei wäre riesengroß in der ökologischen Stad



Stand Stuttgart 21 - Januar 2015

Artikel in den Stuttgarter Nachrichten

 

Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 17.12.2014

Tunnelbaustellen Stuttgart 21

Tunnelbaustellen gibt es viele in Stuttgart. Mit einer 160 m langen, im Moment "überraschend" ruhenden Ausnahme auf den Fildern sind das alles nur genehmigungsfreundliche Hilfsstollen mit bescheidenem bis ruhendem Vortrieb in denen nie ein Zug fahren wird. Der hunderte Millionen € teure, zur Zeit durchgeführte Ersatz von bestehenden, völlig intakten Straßenbahntunneln als Kollateralfolgen von Stuttgart 21 gehört nur kostenmäßig zum Tiefbahnhof.

Weitere Historische Berichte zu "Tunnelbaustellen" auf Geologie 21

Bundesrechnungshof und Stuttgart 21

Vom Bundesrechnungshof sollte ein Prüfbericht zu Stuttgart 21 bis Juli 2013 vorliegen. Wegen der mangelnden Kooperation (gezielte Blockade !) der Bahn AG ist das nicht einfach. Auch scheint hier ein gehöriger politisher Einfluss statt zu finden-  und diese Behörde erweist sich leider als überflüssig und ein Feigenblatt für irgendwelche unkritischen Kleinprojekte.

Denn bis heute - Januar 2016 lieht immer noch kein Bericht vor - ausgerechnet für diese umstrittene, größte deutsche Bauprojekt mit seinne galpppiernden Kosten.

 

Schon 2008 lag der Bundesrechnugshof mit 5,3 Milliarden €  Kosten fpr Stuttgart 21  ziemlich gut - und deutlich über den offensichtlich traditionell bewusst geschönten Summen der Bahn AG und den immer unwahren Aussagen diesbezüglich von Bahnchef Grube wie z.B. in "Der Welt" 2009.


Ü

 

 

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Dr. Ralf Laternser - Diplom-Geologe - Stuttgart