Geologie Stuttgart 21 S21

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Wissenschaftler kritisieren Grundwassermanagement

Fehleinschätzungen und Gefahren im Bezug auf das geplante Grundwassermanagement

Erschienen am 30.06.2012

Der Zeitpunkt der Veranstaltung stand schon seit Monaten fest. Die Aktualität hingegen nicht.

 

Die Bahn musste kurz zuvor am 26.6 vor dem Umweltausschuss des Stuttgarter Gemeinderats einräumen, das sie sich bei den wasserrechtlichen Anträgen deutlich verschätzt hat, wie die Stuttgarter Zeitung tags zuvor berichtete [Link] .

Neben den Kosten für die unumgängliche Bauverzögerung und einer neue Grundwasseranlage wirkt sich jeder Kubikmeter abzupumpendes Grundwasser  mit 15-30 € Kosten auf das Gesamtbudget von Stuttgart 21 aus, so der Geologe Ralf Laternser. Das würde alleine für die angekündigte zusätzliche Wassermenge von 3,8 Millionen Kubikmetern 57 bis 114 Millionen Euro Zusatzkosten bedeuten. Die Kosten für eine einjährige Bauverzögerung bezifferte Bahn-Vorstandssprecher Volker Kefer 2011 im Lenkungskreis vor dem Umweltminsiter mit ca. 400 Millionen Euro pro Jahr.

Weitere Artikel: [Link1]  [Link2]  [Link3]

Der Physiker Roland Morlock und der Geologe Ralf Laternser [Vortrag als pdf], die schon seit Jahren auf eklatante Fehleinschätzungen und Gefahren im Bezug auf das geplante Grundwasser-Management für Stuttgart 21 hinwiesen, sahen sich bestätigt. Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 29.6.2012 [Link]

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die Grundwasserbewirtschaftung für das  Projekt Stuttgart 21  bei der grundlegenden Genehmigung (Planfestellung) als die entscheidende Hürde für die Gesamtgennehmigung des Projektes galt und gilt. Ein erechnetes Grundwassermodell sollte die Grundlage für ein Grundwasser-Management zur Grundwasserbewirtschaftung dienen. Dieses Grundwassermodell wurde von allen beteiligten Fachleuten und Behörden 2005 als äußerst genau und vorbildlich bewertet [pdf S.1-5].

Für die geplante Grundwasserbewirtschaftung wurde wegen des angeblich hohen öffentlichen Interesses einer deutlichen Leistungssteigerung [Link] des Bahnknotens Stuttgart der gesetzliche Heilquellenschutz untergeordnet und deshalb 25. langfristige Sondergenehmigungen [pdf] von der Heilquellenschutzverordnung [pdf] Stuttgart von der Unteren Wasserbehörde erlassen. Aufgrund neuer Berechnungen mit deutlich erhöhten Wassermengen muss nun erneut eine neue wasserechtliche Genehmigung bei der Unteren Wasserbehörde der Stadt Stuttgart beantragt werden.

Umweltverbände fordern nach diesem Offenbarungseid der Bahn endlich Einsicht in die neue Berechnungen [Link].

 

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Dr. Ralf Laternser - Diplom-Geologe - Stuttgart