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Erschienen am 21.08.2012
Weitere Artikel hierzu im Schwäbischen Tagblatt: [Link] und eine kurzer geologischer Steckbrief [Link] auf Seite 26
Anmerk.:Die Rutschung findet hier wohl im sogenannten Knollenmergel, einer stark tonigen Schicht im Keuper statt.
Kurzer Kommentar hierzu:
Man hat also mit Grundwasserzutritt gerechnet- war sich aber nicht ganz sicher. Deshalb wurde eine mobile Grundwasseranlage genehmigt.
Für den Bau von Stuttgart 21 mitten in einer Großstadt und direkt über dem größten Mineralwasservorkommen Deutschlands galt (und gilt) die sichere Beherrschung des Grundwassers als die Grundvorausetzung. Die 2005 für die Projektgenehmigung ermittelten Werte und Gutachten galten als absolut zuverlässig und als sichere Grundlage. Erst 2011, nach 6 Jahren also, mussten Bahn und die direkt beteiligte Wasserbehörde einräumen, das die bisherigen Grundwasserberechnungen dermaßen realitätsfern sind, dass eine umfassende Überarbeitung und Neugenehmigung notwendig ist. Ein Eingriff in das Grundwasser für Stuttgart 21 ist jetzt nur dann möglich, wenn die Wasserbehörde der Stadt Stuttgart (Amt für Umweltschutz, das bei den Grundwasseruntersuchungen eng mit der Bahn AG zusammenarbeitet) den geänderten Antrag für die umfangreichen Eingriffe in das Grundwassersystem als zuständige Umweltbehörde genehmigt.
Warum Angesichts eines also noch fraglichen Gesamtkonzepts zur Grundwasserbewirtschaftung - und der gerade ebenfalls wegen Verfahrensfehlern laufenden (und schon einmal genehmigten) Neu-Genehmigung zur Zusammenlegung aller Grundwasseraufbearbeitungsanlagen für das Technikgebäude jetzt örtlich doch die Genehmigung einer dezentralen Anlage auf Verdacht durch das Amt für Umweltschutz gegeben wurde ist sehr dubios. Hier wird ohne Not die Bahn in Ihrer Strategie des Schaffens von Tatsachen unterstützt.