Geologie Stuttgart 21 S21

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Geologie21 ist überfragt

Erschienen am 6.8.2014

 

Nach dem gestrigen "Baubeginn" des Tiefbahnhofes gab es sehr viele Anfragen an die Webseite diese Baumaßnahme geologisch zu erläutern und zu bewerten. Geologie21 möchte jedoch den Baumaßnahmen von Stuttgart 21 nicht voreilig und hypothetisch vorgreifen ohne das wirklich in den äußerst schwierigen und wechselhaften geologischen Untergund um den Hauptbahnhof im Nesenbachtal eingegriffen wird. Außerdem ist laufen schon wieder weitere Planänderungen des zentralen Bauabschnittes, deren Folgen für die bisherige Planung noch unabsehbar sind. Auch das am denkwürdigen 30.9.2011 begonnene Grundwasser-Mangement-System ist immer noch nicht vollständig einsatzfähig.

Die erste Baugrube für den Tiefbahnhof soll nämlich noch relativ kleinräumig sein - und nicht tiefer als 4 m reichen. Etwa so tief also wie ein normales Wohngebäude. Das liegt daran, dass der Bahn AG wasserechtlich die Genehmigung fehlt tiefer in den  Untergrund einzugreifen als der oberste Grundwasserspiegel, da die Grundwasserberechnungen welche als wichtigste planungstechnische Grundlage für die Genehmigung 2005 galten, sich als extrem fehlerhaft heraustellten [GEOLOGIE21].

 

Damit man sich selber einen Eindruck machen kann von der "gigantischen" Baustelle (Zitat: Bild-Zeitung vom 6.8.2014) hier die eindrucksvollen Bilder vom 5.8.2014 des Baubeginns:

 

 

oder:

 

 Ausschnitt aus der Projektseite der Deutsche Bahn AG

Auszug aus dem obigen Artikel:

80 Meter breit und 50 Meter lang wird das Baufeld sein, auf dem es zuerst in die Tiefe geht. Die ersten Arbeiten sind bereits angelaufen. Laut Ottmar Bögel vom ausführenden Unternehmen Züblin werden sich die Arbeiten an dem Loch bis in den Mai 2016 hinziehen. 18 verschiedene Bauabschnitte haben die Experten eingeplant. Gemessen an der heutigen Geländeoberkante geht es 16 Meter in den Boden – aber nicht auf einen Schlag. „Wir heben zunächst bis zum Grundwasserspiegel aus“, sagt Bögel. Hintergrund: noch hat die Bahn nicht die von ihr beantragte Genehmigung, statt der gestatteten drei Milliarden Liter mehr als doppelt so viel Grundwasser umzuwälzen. Bei ihren Arbeiten muss sie die geltende Obergrenze im Auge behalten. 

Geologie21 wird sich mit den Tiefbaugruben weiter beschäftigen - wenn tatsächlich welche gegraben werden sollten. Der gestrige Baubeginn war offensichtlich ein projekttypische gezielte Täuschung der Öffentlichkeit durch die Deutschen-Bahn AG !

 

 


 

Erste Tiefbaugrube für den Tiefbahnhof??

 

Es gibt/gab schon seit über 2 Jahren ein Tiefbaugrube am Hauptbahnhof. Die Grube des Technikgebäudes [Darstellung in der Stuttgarter Zeitung). Der vergleichsweise zähe Baufortschritt spricht auch hier wieder für einen überhasteten und eigentlich unnötigen Baubeginn aus Marketinggründen. Und nach mehr als 2 Jahren hat das "Gebäude" bzw. der Rohbau  seit Anfang dieses Jahres endlich auch einen "Deckel".

 

Hier die Bilder:

 

 

Übrigens! Ein funktionierendes Technikgebäude wäre eine  entscheidende Verbesserung der völlig veralteten Technik des heutigen Hauptbahnhofes.

 

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Dr. Ralf Laternser - Diplom-Geologe - Stuttgart