Geologie Stuttgart 21 S21

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Vortrag Dr.(geol.) Ralf Laternser für den BUND bei der Erörterungsverhandlung Dezember 2013 zu Hangrutschrisiken im Zusammenhang mit Stuttgart 21

Vortrag Dr.(geol.) Ralf Laternser für den BUND bei der Erörterungsverhandlung Dezember 2013 zur Minimierung von Hangrutschrisiken nach aktuellem Stand der Technik

Erschienen am 12.12.2013

Der Stand der Technik zur Vermeidung und Erkennung von Hangbewegungen über Bahntunnel-Vortrieben wird bei Stuttgart 21 fahrlässig ignoriert!

Als hilfreiche Vorinformation zum folgenden Vortrag:

Was hat die Deutsche Bahn AG und die Genehmigungsbehörde Eisenbahnbundesamt beim Katzenberg-Tunnel in Südbaden veranlasst bei einen potentiellen Rutschhang, für den es im Vorfeld des Baubeginns trotz einer Messstation keine Anzeichen für Hangbewegungen gab, um die Hangstabilität für wenige Einfamilienhäuser sicherzu stellen?

Hier der [LINK] zu einer Fachveröffentlichung diesbezüglich.

 

 

Vortrag von Dr. (geol.) Ralf Laternser für den BUND bei der Fortsetzung der Erörterungsverhandlung zur nach oben unbegrenzten Erhöhung der Grundwasserentnahmemengen für vier zentrale Baubschnitte von Stuttgart 21 über viele Stadtbezirke hinweg.

 


 

Extrem viele langjährige menschliche Eingriffe in sehr rutschgefährdeten Schichten des Gipskeuper. Wasserzugabe, Erschütterungen und Hebungen sind typische und bekannte Auslöser von Hangbewegungen!

 

 

 

 

 

 

 

Bereits heute aktive Hangbewegungen dokumentiert durch Bauwerksschäden oder Rohrbrüche etc.. Außerdem exitieren noch eventuell labile fossile Hangrutschkörper (die z.B. am Katzenberg-Tunnel fehlen!)

 

"Geologische Karte" aus der fachlichen Stellungsnahme der Bahn AG ist eher als "Fresszettel" zu bezeichnen! Außerdem...

 

... fehlen ganze Rutschkörper vollständig, wie man aus dem Vergleich mit einer ordentlichen und aktuellen geologischen Karte der Stadt Stuttgart erkennen kann! Wurden überhaupt aktuelle geologische Karten verwendet?

 

Beim Katzenbergtunnel vor Baubeginn nur der Verdacht von Hangbewegungen trotz seit Jahren unaufälliger Messstelle! Kein Gipskeuper, keine Eingriffe in den Hang, vergleichsweise dünn besiedelt!

Trotzdem aufwendiges Messsytem mit Echtzeitüberwachung!

 

Was für den Katzenbergtunnel galt muss selbstverständlich auch für die geplanten Tunnelunterfahrungen für Stuttgart 21 gelten!

 

Beispielhafter Maßnahmenkatalog. Das ist der aktuelle, von der Deustchen Bahn selbst realisierte,  Stand der Technik der Gefahren für Menschen und Gebäude minimiert!

Die geologische Landesbehörde und das Eisenbahnbundesamt waren auch direkt beteiligt!

 

Ausgedehntes langjähriges Messnetz. Jedes Haus wurde von Statiker geprüft. Veranlasser: Eisenbahnbundesamt!

 

Situation in Stuttgart- Beispiel Ameisenberg: Hangbereiche im rutschanfälligen, hohlraumreichen bis quellfähigen Gipskeuper mit geplanten Grundwassereingriffen. In Stuttgart deutlich mehr Tunnel-Röhren, Abzweigunsgbauwerke, Wendekarvernen, grundwassereinpressung, Eingriffe am Hangfuß, Injektionen .......

 

Auszug aus der "Zusammenfassenden Stellungnahme" der Bahn AG zur aktuellen Planänderung Grundwasser:

 

Nur eine Messstelle ohne jegliche genaueren Daten für z.B. den Ameisenberg (Kernerviertel und darüber)!

 

 

Auf beiliegender Kartendarstellung ist Messstelle nicht eingetragen. Auf jeden Fall liegt sie nicht im Bereich des erkannten fossilen, evtl. labilen Hangrutschkörpers (in grün)!

 

Der geologische Querschnitt zeigt ungefähre Position der Messstelle BK 5.6/1T oberhalb der Haussmann-Straße - deutlich abseits der am stärksten gefährdeten Hangbereiche. Nur eine Meßstelle!

Die Erfahrung vom Katzenberg-Tunnel zeigt das eine Messstelle nicht repräsentativ ist!

 

 

 

 

Vor Beginn jeglichen Tunnelvortriebs für Stuttgart 21 unter rutschgefährdeten Hangbereichen muss zur Sicherheit von Mensch und Bauwerken ein Maßnahmen - und Meßprogramm entwickelt und installiert werden das sich an den technischen Vorgaben des Katzenberg-Tunnels orientiert, zumal die Situation z.B. am Ameisenberg geologsich und bautechnisch deutlich risikobehafteter ist und der Hangbereich sich zudem in einer sehr dichten besiedelten innerstädtischen Bereich befindet.

 

Nachtrag März 2014: Eine kurze Darstellung der aktuellen Hangsituation im Frühjahr 2014 am Stuttgarter Ameisenberg als Videobericht [LINK ] von Flügel TV.

 

Von den bisher untätigen Behörden, die über den Stand der Technik und das Vorgehen am Katzenberg-Tunnel eigentlich informiert sein müssten ist sofort ein Baustopp für jeglichen Tunnelvortrieb unter rutschgefährdeten Hängen zu fordern!

 

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Dr. Ralf Laternser - Diplom-Geologe - Stuttgart